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Chlamydien? Die unterschätzte Geschlechtskrankheit.

Infektionen mit Chlamydien zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STIs) weltweit. In vielen Fällen verläuft eine Infektion symptomlos und bleibt deshalb unbemerkt. Unbehandelt kann die Chlamydien-Infektion bei Frauen zu schwerwiegenden Folgen führen und ist eine der Hauptursachen für unerfüllten Kinderwunsch.

In Deutschland steigt die Zahl der Chlamydien-Infektionen seit Ende der 90er Jahre wieder an. Die Erkrankung betrifft überwiegend junge Frauen im Alter von 20 - 24 Jahren und Männer im Alter von 25 – 34 Jahren. Das Risiko einer Übertragung steigt mit der Häufigkeit des Partnerwechsels. Die Erreger werden während des Sexualkontakts sehr leicht übertragen, wirksamen Schutz bietet nur die Verwendung von Kondomen. Da Chlamydien in Deutschland nicht meldepflichtig sind, gibt es nur Schätzungen über die Zahl der Infektionen. Diese belaufen sich laut Robert Koch-Institut auf knapp 5 % bei sexuell aktiven jungen Männern und Frauen, wobei es regionale Unterschiede gibt.

Eine Erkrankung mit Chlamydien verläuft häufig symptomlos, weshalb sie oft unbemerkt bleibt und so unwissentlich verbreitet werden kann. Entscheidend für die Prävention schwerwiegender Folgeerscheinungen sind die frühzeitige Diagnose und Behandlung der Chlamydien-Infektion. Wird diese früh entdeckt, heilt sie durch ein Antibiotikum in der Regel erfolgreich aus. Unbehandelt können sich die Erreger jedoch ausbreiten und zu einem erhöhten Risiko für Frühgeburten, Eileiter-Schwangerschaften und Unfruchtbarkeit führen.

Was sind Chlamydien?

Chlamydien sind Bakterien aus der Familie der Chlamydiaceae, die beim Menschen verschiedene Infektionen auslösen können – darunter Atemwegserkrankungen, Bindehautentzündungen oder sexuell übertragbare Infektionen. Die für die Geschlechtskrankheit relevante Form ist Chlamydia trachomatis. Diese wird beim ungeschützten Sexualkontakt übertragen und zählt weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erregern.

Wie steckt man sich mit Chlamydien an?

Die Übertragung erfolgt in der Regel durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, insbesondere bei direktem Schleimhautkontakt im Genital- oder Analbereich. Auch Körperflüssigkeiten wie Vaginalsekret, Urin oder Sperma können ansteckend sein. Während der Geburt ist zudem eine Übertragung auf das Neugeborene möglich. Einen zuverlässigen Schutz bieten nur Kondome – bei allen sexuellen Praktiken.

Was passiert nach einer Ansteckung?

Etwa 80 % der Frauen und rund 50 % der Männer bemerken zunächst keine Symptome. Dadurch steigt das Risiko, die Infektion unwissentlich weiterzugeben. Wenn Beschwerden auftreten, dann meist ein bis drei Wochen nach der Ansteckung. Mögliche Anzeichen sind ein wässrig-eitriger Ausfluss oder Brennen beim Wasserlassen.

Bei Frauen siedeln sich die Bakterien zunächst an der Schleimhaut des Gebärmutterhalses an und können Entzündungen in der Gebärmutter auslösen. Ohne Behandlung kann sich die Infektion bis in die Eileiter ausbreiten. Bleibt diese chronische Entzündung unbehandelt, drohen Verklebungen oder Vernarbungen – mit der Folge eines erhöhten Risikos für Eileiterschwangerschaften, Frühgeburten oder bleibende Unfruchtbarkeit. Nach Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. sind in Deutschland rund 100.000 Frauen aufgrund einer unbehandelten Chlamydien-Infektion unfruchtbar. Auch bei Männern kann es zu Entzündungen der Harnröhre, Prostata oder Nebenhoden kommen.

Früherkennung kann vor Unfruchtbarkeit schützen.

Da Chlamydien-Infektionen häufig symptomfrei verlaufen, ist eine regelmäßige Testung besonders wichtig – insbesondere für Frauen im gebärfähigen Alter. Wird die Infektion früh erkannt, lässt sie sich in der Regel unkompliziert mit Antibiotika behandeln - und mögliche Spätfolgen können verhindert werden. 

Wie wird auf Chlamydien getestet?

Die zuverlässigste Methode zum Nachweis von Chlamydien ist die sogenannte PCR (Polymerase-Kettenreaktion), bei der das Erbgut der Bakterien direkt nachgewiesen wird. Die Probe wird bei uns aus Erststrahlurin (die erste Urinportion beim Wasserlassen) gewonnen. Der Nachweis von Chlamydien-Antikörpern im Blut ist weniger zuverlässig und wird nicht empfohlen.

Zwar sind im Handel auch Selbsttests erhältlich, doch diese verwenden oft weniger präzise Testverfahren. Zudem können kleine Anwendungsfehler das Ergebnis verfälschen. Für eine sichere Diagnose und verlässliche Behandlung ist daher ein professioneller Labortest die bessere Wahl.

Was kostet ein Chlamydien-Test?

Der bei uns im Direktlabor durchgeführte PCR-Test aus dem Urin kostet ab 33,51 €, zuzüglich ggf. der Kosten für Auslagen. Die Preise und Testangebote können sich standortabhängig unterscheiden, Sie finden die aktuellen Preise je Standort in der Preisliste.

Chlamydien Direktnachweis

 

Quellen:
www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Chlamydiosen_Teil1.html

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