Da die Symptome einer HIV-Infektion sehr schwer zu erkennen sind, ist ein HIV-Test die einzige verlässliche Möglichkeit, Gewissheit zu erlangen. Wichtig ist ein früher Beginn der HIV-Therapie - nur so kann verhindert werden, dass das Immunsystem stark geschwächt wird, und gleichzeitig das Risiko einer Übertragung auf andere reduziert werden. Ohne Behandlung durchläuft eine HIV-Infektion klassischerweise vier Phasen – wobei die Dauer individuell sehr unterschiedlich ist.
Akute HIV-Infektion
Rund 2 bis 4 Wochen nach einer Infektion können Symptome auftreten, die einer Erkältung (einem grippalen Infekt) ähneln. Zu den Beschwerden gehören u.a.: Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Hautausschlag und Lymphknotenschwellungen.
Manche Betroffene spüren jedoch zunächst keinerlei Symptome oder nur so schwach, dass ihnen keine Bedeutung beigemessen wird.
Asymptomatische HIV-Infektion
In dieser Phase werden zwar Immunzellen zerstört, viele Menschen fühlen sich jedoch gesund und bemerken die Infektion daher nicht. Die symptomfreie Phase kann viele Jahre andauern. Lediglich unspezifische Symptome können auftreten, z. B.: Müdigkeit, Lymphknotenschwellungen und Veränderungen im Blutbild.
Symptomatische HIV-Infektion
Durch die zunehmende Zerstörung von Abwehrzellen, ist das Immunsystem nun deutlich geschwächt. Der Körper kann sich nicht mehr ausreichend gegen Krankheitserreger wehren. Es kann zu verschiedenen Erkrankungen kommen, z. B.: Fieberschübe, chronische Durchfälle, Gürtelrosen, Pilzinfektion im Mund oder Genitalbereich, Lymphknotenschwellungen und Verringerung der Blutplättchen.
AIDS
Wenn eine HIV-Infektion nicht behandelt wird, kann sie in die letzte Krankheitsphase übergehen, die man als AIDS bezeichnet. In diesem Stadium ist das Immunsystem so stark geschwächt, dass der Körper sich kaum noch gegen Infektionen oder bestimmte Krebsarten wehren kann. Krankheiten, die bei gesunden Menschen meist harmlos sind, können dann lebensbedrohlich werden. Dazu gehören zum Beispiel spezielle Lungenentzündungen, schwere Pilzinfektionen oder bestimmte Tumore. Ohne Behandlung verkürzt sich die Lebenserwartung deutlich.
Mit einer rechtzeitig begonnenen HIV-Therapie lässt sich dieser Verlauf jedoch fast immer verhindern. Die Medikamente unterdrücken das Virus so stark, dass es im Blut nicht mehr nachweisbar ist – und somit auch nicht mehr an andere Menschen weitergegeben werden kann. Wer heute frühzeitig behandelt wird, kann mit HIV ein fast normales Leben führen.