Nährstoffmangel-Symptome können vielschichtig sein – und werden oftmals gar nicht als solche wahrgenommen:
Eisenmangel
Eisen aus pflanzlicher Nahrung wird vom Körper nicht so gut verwertet wie das in tierischen Produkten vorkommende Häm-Eisen. Daher sind die Eisenspeicher bei Vegetariern und Veganern tendenziell niedriger. Störungen im Eisenstoffwechsel können zu Blutarmut (Mangel an rotem Blutfarbstoff/Hämoglobin, Anämie), Leistungsabfall, Blässe, Müdigkeit, Immunschwäche bis hin zu Luftnot und Herzbeschwerden führen.
Calcium- und Vitamin-D-Mangel
Wer auf Milchprodukte verzichtet, riskiert sowohl eine geringere Calciumzufuhr als auch einen Vitamin-D-Mangel. Zwar wird Vitamin D, das ausschließlich in tierischen Produkten vorkommt, auch unter Sonneneinstrahlung in der Haut gebildet – der Bedarf kann aber gerade in unseren Breitengraden meist nicht ausreichend gedeckt werden. Ein Vitamin-D-Mangel in Kombination mit einer geringen Calciumzufuhr erhöht das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche. Außerdem kann ein Vitamin-D-Mangel u.a. zu Stimmungsschwankungen, Müdigkeit und häufigen Infekten führen.
Vitamin-B12-Mangel
Auch Vitamin B12 ist ausschließlich in tierischen Lebensmitteln enthalten und für die Blutbildung und eine intakte Funktion des Nervensystems unerlässlich. Ein Mangel kann ebenfalls zu Blutarmut (Anämie), Blässe, Schwäche und Schwindel bis hin zu neurologischen Störungen (sensorisch und motorisch) führen. Ein Vitamin-B12-Mangel ist weit verbreitet. Zu den Risikogruppen gehören ältere Personen, Vegetarier, Schwangere sowie Personen mit Magen-Darm-Erkrankungen.
Folsäuremangel
Folsäure gehört zur Gruppe der B-Vitamine und ist notwendig für die Zellteilung und Blutbildung. Über natürliche Quellen wie grünes Blattgemüse und Spinat, Hülsenfrüchte, Weizenkeime und Vollkornprodukte ist es kaum möglich, den täglichen Bedarf zu decken. Schwangere sollten mehr Folsäure zu sich nehmen, um das Neugeborene vor Nervenschädigungen zu schützen (Neuralrohrdefekt).
Jodmangel
Ganz gleich, welcher „Ernährungstyp“: die meisten Deutschen nehmen nicht ausreichend Jod zu sich. Das wichtige Spurenelement ist für die intakte hormonelle Funktion der Schilddrüse unerlässlich. Schilddrüsenhormone regulieren zahlreiche Funktionen im Körper. Jod kommt hauptsächlich in Seefisch und Muscheln vor. Bei einem Jodmangel ist eine Unterfunktion der Schilddrüse die typische Folge. Das führt zu Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Gewichtszunahme.
Vitamin-B2-Mangel
Da Vitamin B2 (auch Riboflavin) in erster Linie in tierischen Lebensmitteln wie Milchprodukten, Eiern, Fleisch und Fisch enthalten ist, sind Vegetarier und Veganer häufiger von einer Mangelversorgung betroffen. Die Folgen: eingerissene Mundwinkel und Zahnfleischentzündungen, in schlimmeren Fällen z.B. Sehstörungen und Blutarmut.
Zink-Mangel
Zink erfüllt im Körper viele verschiedene Stoffwechselfunktionen. Es kommt sowohl in tierischen (rotes Fleisch, Käse) als auch in pflanzlichen Produkten (Nüsse, Vollkornprodukte) vor. Pflanzliches Zink wird vom Körper jedoch schlechter verwertet. Ein Mangel führt zu Hautveränderungen, Haarausfall und schlechter Wundheilung.
Selen-Mangel
Selen erfüllt im Körper neben dem Zellschutz viele verschiedene Funktionen. Fleisch, Eier und Fisch gehören zu den zuverlässigen Selenquellen. Pflanzliche Lebensmittel aus Europa sind wegen des geringen Selengehaltes des Bodens eher selenarm. Die Folgen eines Selen-Mangels reichen von Veränderungen der Nägel über Gelenkbeschwerden bis zu Schilddrüsen- und Herzmuskelerkrankungen.