Folsäure
Folsäure, auch Vitamin B9 oder Folat genannt, gehört zu den B-Vitaminen. Sie spielt bei Wachstumsprozessen, der Blutbildung und Zellteilung eine entscheidende Rolle.Welche Lebensmittel enthalten Folsäure?
Folsäure kommt v.a. in grünem Blattgemüse, wie z.B. Spinat, Salat und Spargel vor. Aber auch Tomaten, Hülsenfrüchte, Nüsse, Orangen, Sprossen, Weizenkeime und Vollkornprodukte sowie Kartoffeln, Leber und Eier sind gute Folsäurelieferanten. Fisch, und Rindfleisch sind dagegen relativ folsäurearm.
Wofür benötigt der Körper Folsäure?
Der Körper kann Folsäure nicht herstellen und ist daher auf dessen Aufnahme mit der Nahrung angewiesen. Folsäure ist notwendig für die Vorgänge der Zellteilung und damit der Zellneubildung. Eine besondere Rolle spielt Folsäure bei der Blutbildung, da sich die Blut bildenden Zellen im Knochenmark häufig teilen. Während der Schwangerschaft ist der Bedarf an Folsäure durch die beschleunigte Zellvermehrung der werdenden Mutter (z.B. Vergrößerung der Plazenta, des Brustgewebes, und des Blutvolumens) sowie des Wachstums des Babys erhöht.
Wie hoch ist der Tagebedarf an Folsäure?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt folgende Tageszufuhr:
- Jugendliche und Erwachsene: 300 µg
- Frauen mit Kinderwunsch und Schwangere: 550 µg
- Stillende: 450 µg
Der tägliche Bedarf kann über eine folsäurereiche Ernährung, die vielseitig und besonders reich an Gemüse ist, gedeckt werden. Schwangeren empfiehlt die DGE zusätzlich zu einer folatreichen Ernährung die Aufnahme von 400 µg Folsäure in Form eines Nahrungsergänzungsmittels bereits ab Kinderwunsch. Es kann nämlich 12 Wochen dauern, bis ein ausreichender Folsäur-Speicher aufgebaut wird.
Was passiert bei einem Folsäure-Mangel?
Ein Mangel an Folsäure kommt in Deutschland sowie anderen Industrieländern durchaus vor. Eine einseitige Ernährung, Alkoholmissbrauch sowie die Einnahme von Medikamenten gegen Epilepsie können u.a. zu einem Defizit an Folsäure führen. Dies macht sich in Form einer Blutarmut bemerkbar.
In der Schwangerschaft steigt das Risiko für Frühgeburten, ein geringes Geburtsgewicht, Wachstumsverzögerungen und das Auftreten von Nervenschäden (Neuralrohrdefekt) durch eine unzureichende Folsäure-Versorgung.