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 Mein Direktlabor

Der weltweite Ausbruch des Coronavirus (SARS-CoV-2) hat von 2020 bis 2022 viele Länder in einen Ausnahmezustand versetzt. Der Alltag war geprägt von Abstandsregeln, Maskenpflicht, Impfzentren und Lockdowns. Seit 2023 ist die Pandemie offiziell für beendet erklärt - doch das Coronavirus weiterhin gegenwärtig. Auch wenn es lange nicht mehr so viele schwere Verläufe gibt, leiden viele Betroffene unter Langzeitfolgen wie Long-COVID und dem Post-COVID-Syndrom.

Was ist Long-COVID und das Post-COVID-Syndrom?

Viele Menschen die eine Corona-Infektion durchgemacht haben, leiden auch Wochen oder Monate nach der Infektion noch an schweren körperlichen und psychischen Beschwerden. Rund 15 % der Infizierten entwickeln Langzeitsymptome, unabhängig davon, ob der Krankheitsverlauf der Corona-Infektion mild oder schwer war. 
Erste Studien berichten, dass insbesondere Menschen im jungen und mittleren Alter betroffen sind; dabei Frauen noch häufiger als Männer. Wenn innerhalb von 4 bis 12 Wochen nach einer COVID-19-Infektion immer noch Krankheitsanzeichen bestehen, spricht man von Long-COVID. Von einem Post-COVID-Syndrom spricht man, wenn Symptome mehr als 12 Wochen nach der Infektion bestehen.

Aktuell wird Long COVID nicht als einheitliches Krankheitsbild gesehen, sondern als Krankheit, die verschiedene gesundheitliche Langzeitfolgen nach Corona umfassen kann. Die klinischen Symptome einer Long COVID Erkrankung können vielfältig sein und nahezu alle Organe betreffen. 

Bisher sind die Ursachen für die Beschwerden von Long-COVID nicht ausreichend erforscht. Daher gibt es aktuell keine anerkannten und wirksamen Therapiemöglichkeiten, welche die Erkrankungen heilen - es handelt sich also um eine chronische Erkrankung, die bisher nicht gezielt behandelt werden kann. 

Symptome einer Long-COVID-Erkrankung

Die Beschwerden einer Long-COVID-Erkrankung sind komplex und oft nur schwer von anderen Krankheitsbildern abzugrenzen. Sie können unterschiedliche Organe betreffen, einzeln oder in Kombination auftreten und unterschiedlich lange andauern. Am häufigsten berichten Betroffene von starker und anhaltender Müdigkeit und Erschöpfung ("Fatigue") und einem andauernden Krankheitsgefühl. Auch die kognitiven Fähigkeiten können gestört sein und somit die geistige Leistungsfähigkeit zeitweise oder andauern einschränken - dieses Phänomen wird auch als Gehirnnebel (engl. brain fog) bezeichnet. Typische Beschwerden sind dabei z. B. Vergesslichkeit bis hin zu Gedächtnisverlust, verminderte Aufmerksamkeit, Konzentrationsprobleme, Sprachstörungen oder Orientierungsprobleme. 

Der Alltag und die Lebensqualität sind zum Teil sehr eingeschränkt und Betroffene sind oft nicht mehr in der Lage ihren Berufs- und Alltagstätigkeiten in gewohntem Umfang nachzugehen, ohne dass sich ihr Gesundheitszustand dadurch schlagartig und langfristig verschlechtert. Nach alltäglichen Anstrengungen kommen Betroffene schnell an ihre Grenzen.

Weitere Beschwerden von denen Betroffene berichten:
• Riech- und Schmeckstörungen
• Kopfschmerzen
• Anhaltender Husten 
• Kurzatmigkeit & Atemnot
• Herz- & Kreislaufbeschwerden, sowie Schwindel
• Muskelschwäche/-schmerzen 
• Schlafstörungen
• Haarausfall
• Depression & Ängste 

Wann sollte man eine Long-COVID-Erkrankung abklären lassen?

Trifft eines dieser Kriterien auf Sie zu und ist keine dafür ursächliche Erkrankung bekannt, kann eine Untersuchung auf Long-COVID bei Ihnen sinnvoll sein:

  • Die Krankheitssymptome Ihrer Corona-Infektion bestehen auch 4 Wochen nach Infektionsbeginn weiter
  • Seit der akuten Infektionsphase treten neue gesundheitliche Beschwerden auf, die nicht durch andere Diagnosen zu erklären sind

Wie kann ich mich vor einer Long-COVID-Erkrankung schützen?

Da eine Corona-Infektion dem Long-COVID-Syndrom vorausgeht, sollte man eine Ansteckung mit Corona möglichst vermeiden. Dabei helfen allgemeine Hygiene-Maßnahmen, Abstand halten, mehrmals täglich lüften und das Tragen einer Maske. Es gibt zudem Hinweise auf ein höheres Risiko für Langzeitfolgen, wenn der Verlauf einer Corona-Infektion schwer war und/oder eine mehrmalige Ansteckung stattgefunden hat. Eine vollständige Corona-Schutzimpfung kann vor einem schweren Krankheitsverlauf schützen und damit ggf. das Risiko, an Long-COVID zu erkranken, senken. 

Labordiagnostik bei Long-COVID-Verdacht

Long-COVID wird meist durch eine Ausschlussdiagnostik festgestellt: Dazu muss sichergestellt werden, dass nicht andere Erkrankungen für die beobachteten Symptome verantwortlich sind. Die gezielte Diagnose eines Long-COVID- / Post-COVID-Syndroms kann nicht durch eine bestimmte Laboruntersuchung oder eine festgelegte Auswahl an Laborwerten gestellt werden. Ebenso schließen Laborwerte in Normbereich ein Long-COVID- / Post-COVID-Syndrom nicht aus.

Trotzdem können Laboranalysen gute Hinweise geben und im Ausschlussverfahren diagnostisch unterstützen. Hierzu wird erst einmal ein Basis-Check-Up gemacht und nach Auffälligkeiten geschaut. Je nach Auffälligkeiten und Symptomatik können dann verschiedene Laborparameter in speziellen Bereichen analysiert werden. 
Die Labortests ersetzen keine ärztliche Diagnose. Die Testergebnisse sollten im Anschluss mit einem Haus- oder Facharzt besprochen werden und als Grundlage für weitere Untersuchungen dienen. Eine ausführliche Anamnese auf Basis einer körperlichen Untersuchung einschließlich neurologischem, psychischem und funktionellem Status sollte zudem stattfinden.
 

Quellen:
https://longcoviddeutschland.org/
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/FAQ_Liste_Gesundheitliche_Langzeitfolgen.html
https://www.infektionsschutz.de/coronavirus/basisinformationen/long-covid-langzeitfolgen-von-covid-19/
https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/faq/long-covid-langzeitfolgen-forschung.html

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