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Infektsaison und Grippewelle

Gerade in der kalten Jahreszeit wird Deutschland regelmäßig von ansteigenden Infektions-Zahlen und Grippewellen überrollt. Erkältungen, Influenza (Grippe) und Corona gehören dabei zu den häufigsten Auslösern. Die Atemwegserkrakungen werden durch Viren verursacht und durch Tröpfcheninfektion oder direkten Kontakt übertragen. Die Ansteckung erfolgt meist durch Husten, Niesen oder eine kontaminierte Oberfläche.
In den meisten Fällen ist ein Arztbesuch nicht zwingend erforderlich, da die Erkrankungen mild verlaufen und in der Regel nach einer Woche von alleine wieder abklingen. Sollte sich Ihr Gesundheitszustand dennoch nicht verbessern, empfiehlt es sich einen Termin in der “Infekt-Sprechstunde” Ihres Hausarztes zu vereinbaren. So kann das Risiko einer Ansteckung anderer minimiert werden.
Erkältung, Grippe oder Corona?
Leide ich an der Grippe, einer Erkältung oder vielleicht doch an COVID-19? Gemeinsam haben diese drei Atemwegs-Erkrankungen, dass sie durch Viren ausgelöst werden. Doch wie kann man sie voneinander unterscheiden?
Symptome im Vergleich

Eine Grippe beginnt meist plötzlich und führt zu einer raschen Verschlechterung des allgemeinen Wohlbefindens. Typische Symptome sind Fieber, Schwächegefühl, Muskel- und Gelenkschmerzen, Husten- und Kopfschmerzen sowie starke Abgeschlagenheit. Zudem können Schüttelfrost und Appetitlosigkeit auftreten. Nach einigen Tagen klingen die Symptome in der Regel wieder ab. Während gesunde Patienten die Erkrankung meist ohne weitere Komplikationen überstehen, können ältere und geschwächte Patienten unter Umständen schwer erkranken. In schweren Fällen drohen Lungenentzündungen, Herz-Kreislauf-Probleme oder eine Verschlechterung chronischer Erkrankungen.
Im Gegensatz dazu treten die Symptome einer Erkältung (grippaler Infekt) im Normalfall langsamer auf und sind milder. Neben Schwächegefühl sind Niesen, Halsschmerzen und Schnupfen typische Anzeichen einer Erkältung. Fieber fehlt hingegen bei den meisten Patienten. Der Verlauf einer Erkältung ist in den meisten Fällen mild und es sind keine weiteren Folgen zu erwarten.
Die Symptome einer Infektion mit dem Coronavirus können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Während einige Patienten keine oder nur milde Krankheitssymptome verspüren, erkranken andere Patienten deutlich schwerer, in seltenen Fällen auch lebensbedrohlich. Dies betrifft vor allem ältere Patienten oder solche, die bereits an chronischen Erkrankungen leiden (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus). Zu den häufigsten Beschwerden einer Infektion durch das Coronavirus zählen Husten und Fieber sowie ein allgemeines Schwäche- und Krankheitsgefühl. Auch von einem plötzlich auftretenden Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns wird öfter berichtet. Bei schweren Verläufen kann sich eine Lungenentzündung mit Lungenversagen entwickeln.
Eine klare Trennung zwischen den Atemwegserkrankungen ist allein aufgrund der Beschwerden meistens nicht möglich, weshalb man bei stärkeren Beschwerden mit einem Arzt sprechen sollte.
Dauer und Verlauf der Atemwegserkrankungen
Bei mildem Verlauf klingt eine Erkältung nach etwa einer Woche wieder ab. Die akuten Symptome einer Grippe halten in der Regel 5 bis 7 Tage an, während Husten und Erschöpfung länger bestehen können. Schwere Verläufe der Grippe können jedoch Komplikationen wie Lungenentzündungen verursachen. Die vollständige Erholung dauert dann oft mehrere Wochen. Eine Infektion mit dem Corona-Virus ist bei mildem Verlauf nach circa 1-2 Wochen überstanden. In seltenen Fällen leiden Betroffene unter Langzeitfolgen wie dem Long-COVID- und dem Post-COVID-Syndrom.
Mehr zu den Langzeitfolgen von Corona
Diagnostik und Therapie
Die Diagnostik sollte bei ausgeprägten Symptomen oder starkem Krankheitsgefühl immer durch einen Arzt erfolgen. Neben einer Befragung und einer körperlichen Untersuchung (z. B. Abhorchen) kann der Arzt auch Blutwerte kontrollieren und Abstriche aus dem Rachen oder der Nase entnehmen.
Eine Erkältung kann nicht gezielt durch ein Medikament behandelt werden. Vielmehr sollte der Patient sich schonen und auf eine ausreichende Trinkmenge und Nahrungsaufnahme achten. Eine Linderung der Beschwerden kann beispielsweise durch Schmerzmittel wie Ibuprofen, durch abschwellende Nasentropfen oder durch schleimlösende Mittel erreicht werden. Insbesondere die Beschwerden einer Erkältung lassen sich oftmals gut durch Hausmittel lindern.
Wird eine Grippe oder das Coronavirus diagnostiziert, so wird der Arzt ggf. ein Medikament verschreiben und dem Patienten empfehlen, sich einige Tage zu schonen und den Kontakt zu anderen Menschen möglichst zu meiden, um eine Ansteckung zu verhindern. Oberste Priorität haben auch hier Bettruhe und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. In Ausnahmefällen kann bei ausgeprägten Symptomen oder geschwächten Patienten eine Überwachung im Krankenhaus erforderlich sein.
Welche Schutzmaßnahmen helfen
Ein intaktes und starkes Immunsystem ist die wichtigste und effektivste Abwehr des Körpers gegen Krankheitserreger und Schadstoffe. Zusätzlichen Schutz bieten jährliche Impfungen, gründliche Hygienemaßnahmen (z. B. regelmäßiges Händewaschen) sowie das Vermeiden von engem Kontakt zu Erkrankten.
Gewappnet gegen Infektionen - so stärken Sie Ihr Immunsystem
Die Impfung gegen Influenza ist die wirksamste Maßnahme zur Vorbeugung und wird jährlich empfohlen, da sich die Virusstämme ständig verändern. Besonders Risikogruppen wie ältere Menschen, Schwangere, chronisch Kranke und medizinisches Personal sollten sich impfen lassen. Die Impfung mindert das Erkrankungsrisiko und mildert den Verlauf, falls es dennoch zu einer Infektion kommt. Sie erfolgt meist als Injektion und wird im Herbst verabreicht, damit der Schutz während der Grippesaison optimal ist. Die Nebenwirkungen sind meist mild: etwa Rötung an der Einstichstelle oder kurzzeitige Müdigkeit. Eine hohe Impfquote hilft, die Ausbreitung des Virus einzudämmen und schützt auch gefährdete Personen.
Es hat mich erwischt – Hausmittel oder Medikamente?
Kann die Behandlung auch mit Hausmitteln aus der alternativen Medizin oder der Naturheilkunde erfolgen?
Eine allgemeingültige Aussage ist hierzu leider nicht möglich. Ob und wann Hausmittel zum Einsatz kommen können, ist abhängig von der Erkrankung, der Schwere der Symptome und vom allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten. Bei ansonsten gesunden Personen und leichten Symptomen ist eine Behandlung mit Hausmitteln zu vertreten, bei stärkeren Symptomen sollte allerdings ein Arzt hinzugezogen werden. Dieser kann dann über die Einleitung einer medikamentösen Therapie entscheiden, um schnellstmöglich eine Besserung des Gesundheitszustandes zu erzielen.
Bettruhe und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind die wichtigsten Bausteine bei einer Infektion. Häufig angewandte Hausmittel bei Erkältungs- und Grippesymptomen sind ausgewählte Teesorten – zum Beispiel Ingwertee. Weitere Empfehlungen sind der Verzehr von Hühnerbrühe (welche unter anderem Zink zur Stärkung des Immunsystems enthält), das Inhalieren von warmem Wasserdampf (der mit Extrakten aus Thymian, Kamille und Eukalyptus angereichert werden kann) sowie Erkältungsbäder mit speziellen Badezusätzen. Desweiteren kann mit einer Salbeilösung gegurgelt werden, um Halsschmerzen zu lindern. Auch eine Nasendusche mit Salzwasser wird empfohlen. Moderate Bewegung, z. B. in Form von kleinen Spaziergängen im Freien, kann ebenfalls zu einer Verbesserung des Gesundheitszustands führen. Eine körperliche Verausgabung sollte hingegen unbedingt vermieden werden.
Quellen:
flexikon.doccheck.com/de/Influenza
flexikon.doccheck.com/de/Grippaler_Infekt
https://longcoviddeutschland.org/